Wirtschaftsoberschule
Hildesheim
WO 13 von 1957







 
Erinnert Ihr Euch noch?
Nach der Aufnahmeprüfung standen 34 Schüler und Schülerinnen fest, die die Obersekunda der Wirtschaftsoberschule besuchen durften. Schon nach einen Jahr ver-
ringerte sich die Anzahl auf 24 Schüler. In der Oberprima waren wir noch 21 Schüler, die den Durchhalteparolen der Lehrer folgten. Mit 14 Haupt- und 2 Nebenfächern wurde von uns das Äußerste verlangt. Wie sagte doch unser Klassenlehrer Herr Lehmann zu Beginn der 1. Unterrichtsstunde:" Was Arbeiten bedeutet, dass lernt Ihr
hier". Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass wir oft "kalkulierten" bei der Vorbereitung der Klassenvorträge.
Die wenigsten kamen aus Hildesheim. Eine größere Abordnung wohnte in Alfeld und fuhr jeden Tag mit dem Zug nach Hildesheim. Das gleiche Schicksal hatten die
Schüler, die aus Sibbesse, Bad Gandersheim, Salzgitter etc. anreisten, um das Wirtschaftsabitur zu machen.
Trotz dieser Strapazen waren viele amüsante und fröhliche Stunden zu verzeichnen. Auch die Klassenfahrten trugen dazu bei, die Gemeinschaft mit ihrem Klassen-
lehrer zu einer verschworenen Truppe zu machen. Jeder von uns denkt gerne an die Zeit mit unseren Lehrern zurück, die für uns wahre Respektspersonen und Vorbil-
der waren.
 
Nach der Prüfung, die ja am 25. und 26.2.1957, also an 2 Tagen stattfand, traf sich alles in der Stammkneipe, um das große Ereignis zu feiern.
 

Die Abschlussfeier mit der feierlichen Übergabe der Zeugnisse, auf die wir ja so stolz waren nach den Strapazen der letzten 3 Jahre, fand in der festlich geschmück-
ten Aula der Schule am Montag dem 25 März 1957 statt. Hierzu hat die Hildesheimer Allgemeine Zeitung einen Zeitungsbericht veröffentlicht, der wie folgt lautet:
 

Entlassungsfeier an den Handelslehranstalten


Direktor Klein: "Der Wert einer Schule wird bestimmt durch die Lehrerschaft."
 

Wieder einmal zeigte sich die festlich geschmückte Aula der Handelslehranstalten in besonderem Glanz für eine Abschiedsfeier der Absolventen der Handelsschule,
der
Höheren Handelsschule und der Wirtschaftsoberschule. Nach einem gelungenen Klaviervortrag zu vier Händen umrahmten Darbietungen des Schülerchors und Ge-
dichtsvorträge die Ansprachen.
"Es endet ein Lebensabschnitt, ein neuer beginnt.", mahnte Hans-Hartwig Busch, Klassensprecher der WO 13, nach einem Dank an die Lehrerschaft und verwies auf
 den nüchternen, klaren Blick für das Leben, aber auch für die Treue zu Idealen, die den Sinn des Lebens vertiefen und ihm erst wahren Inhalt verleihen.
Nach einem Sprechchor erläuterte Klassenlehrer Lehmann die Ziele der Wirtschaftsoberschule; Gebildetsein kann heute nicht mehr heißen; in einer abgetrennten
 Innerlichkeit die hohen Güter des Geistes zu pflegen, die "äußere Welt" aber den zweifelhaften Triebkräften des Erwerbsinnes und der Machtgier zu überlassen. Es
heißt viel mehr, die zwischen unserer äußeren Daseingestaltung und der ideellen Welt bestehende Spannung zu erkennen. Diese Spannung beeinflusst unser Leben
und muss also in der Bildungsarbeit aufgenommen werden. Zu einer Lebenseinsicht soll der reifende Mensch gelangen, die ihn befähigt, zur eigenen Persönlichkeit durchzudringen, sich zum verantwortlichen Wahrer von Freiheit und sittlicher Bindung im Gesamtleben seines Volkes zu bekennen.
Vom Vorsitzenden des Vereins ehem. Wirtschaftsoberschüler Borges, wurde dem Klassensprecher der WO 13 zum Ausdruck echter Verbundenheit eine Buchprämie
überreicht. Durch Handelsstudienrat Vortmann und Vertrauensschüler aller Schularten gedachte die gesamte Schulgemeinde dann in herzlicher Form des Abschieds
von Direktor Klein. Dieser bekundete in bewegten Worten seinen Dank, vor allem aber den Eltern, die ihre Söhne und Töchter den Handelslehranstalten zur Erziehung
und Ausbildung anvertraut hatten. Gleichzeitig würdigte er mit den Worten "Der Wert einer Schule wird bestimmt durch die Lehrerschaft, die in ihr tätig ist" auch
den Abschiedzweier Lehrkräfte: den Direktor i.R. Georg Hampe und des Lehrers Heinrich Kese. Sodann übergab Direktor Klein den Abgängern der Wirtschaftsober-
schule die Reifezeugnisse." (Original übernommen aus dem Zeitungsbericht)
 

Nach der Zeugnisübergabe wurde das Abschluss-Foto vor dem Schuleingang in der damals übliche Pose erstellt. Einer fehlte auf dem Bild. Es war Didi Lindemann,
der mit seinem Vater schon nach Rom unterwegs war. Dank der Technik ist Didi nach 50 Jahren wieder dabei.

       

Wie unser Zeugnis aussah, siehe unten. Was der einzelne werden wollte, geht aus der Zeitungsnotiz hervor. Fast alle haben ihren Wunschberuf erreicht.
Zur Vergrößerung der Belege diese anklicken.

Wohin sind nun die einzelnen Schüler gegangen?
Die meisten blieben nach der Ausbildung in Deutschland. Aber ein paar wenige zog es in die Welt. George ging nach den USA, Sabo liebte den spanisch Unterricht und zog nach Venezuela um. Helge suchte seinen Lebensabend in der Armagnac, Frankreich.
 

Der erste Schulausflug führte uns zur Zuckerfabrik Rethen und wie in den Bildern zu sehen, zu Fuß.

 

1954 konnten wir uns die erste Busreise über die Externsteine, Möhnetalsperre  nach Kalkar, Köln, Ahrweiler und nach Rüdesheim leisten.


Externsteine


Möhnetalsperre


Frau Lehmann war mit dabei


Seidenweberei


Am Webstuhl


Ford Köln (Verwaltungsgebäude)


Produktion 1


Produktion 2


Produktion 3


Bundestag Bonn


Warum ist es am Rhein so schön


Ahrweiler


Wein, Weib und Gesang


die Lorelei im Hintergrund


Niederwald-Denkmal


in der Drosselgasse


Frankfurt "der Römer"


Was für ein moderner Bus


sogar mit Ledersitze!!


 Frankfurt im Aufbau

1956 ging es nach Hamburg, dem Tor zur Welt. Hier schnupperten wir den Duft der großen weiten Welt, die drei von uns zum Anlass nahmen, ihre Ausbildung zum
 Außen- und Großhandelskaufmann hier zu absolvieren. Hinnak blieb als einziger der Weltstadt treu und ließ sich mit seiner Firma an der berühmten Elbchaussee
 nieder.

bequem per Bus

wackelig mit Boot im Hafen

hoch über Hamburg

der Michel wurde erstiegen

Kallus der große Redner

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